Montag, 16. März
vom licht
die letzten augenblicke des abends waren diejenigen, denen gegenüber die vom straßenlicht erhellte strasse wie der traum zum tage steht. vergessen bleibt dieser liegen, im künstlich scheinenden schimmer der fassaden. die elektrik vergeht sich an der sonne. zu verlängern versucht wird, was ewig ungesehen ist; und deshalb mit sichtbarkeit nicht verlängert werden kann. wenn sichtbarkeit ihre eigene möglichkeit durch sich selbst bestätigt, wird nicht nur die unsichtbarkeit widersprüchlich überdeckt, sondern die hinter ihr stehende unsichtbarkeit wird vergessen. der moment der erleuchtung der straße trägt ein 'es geht doch! wir brauchen nicht in schlechtem licht leben' mit sich. anschaubarkeit überzeugt den sehsinn des menschen. deswegen nennt man ihn den wichtigsten der sinne. ob seine empfangbarkeit für eine fülle von informationen jedoch immernoch von vorteil ist, ist heute fraglich. 'lichtzwang' schreibt celan noch dunkel. heute klingt das heller, bei all dem licht.
letztetage, 20:27h
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